Kopp, VwVfG Kommentar 18. Aufl. 2017 ohne Schutzumschlag

Auch diese Neuauflage muss sich wieder mit einigen wichtigen Neuregelungen
auseinandersetzen: Zum Jahreswechsel ist das Gesetz zur Modernisierung
des Besteuerungsverfahrens in Kraft getreten, das nicht nur wesentliche Änderungen
in der Abgabenordnung enthält, sondern — vor allem aus Gründen der
Harmonisierung — in Art. 20 auch Neuregelungen im VwVfG enthält, insbesondere
über den vollständig elektronisch erlassenen VA in § 35a und die Bekanntgabe
durch Abruf des Adressaten aus einem Internet-Portal in § 41 Abs. 2a. Mit dem
fortschreitenden Einsatz elektronischer Datenverarbeitungssysteme in der öffentlichen
Verwaltung geht notwendigerweise eine Standardisierung von Verfahrensabläufen
einher. Damit wächst auch die Sorge, dass den Schutzbedürfnissen des Einzelnen
und den Besonderheiten des Einzelfalls nicht mehr hinreichend Rechnung
getragen werden könnte. Die Neuregelungen verdanken sich auch dem Besteben,
die Automatisierung von Verwaltungsverfahren im Interesse der Sicherung
rechtsstaatlicher Mindeststandards hinreichend rechtlich einzuhegen.
Der Schutz des Einzelnen im Verwaltungsverfahren unter Wahrung der praktischen
Bedürfnisse der Verwaltung war stets ein besonderes Anliegen des Begründers
dieses Kommentars, Ferdinand 0. Kopp, dem sich die Autoren weiterhin
verpflichtet fühlen. Es stellt sich immer wieder neu die Aufgabe, eine aktuelle
und praxisorientierte Kommentierung zu bieten, die bei allen Veränderungen des
Rechts die berechtigten Belange der Verwaltung, aber auch die des Einzelnen
und seinen Schutz im Blick hat.
Rechtzeitig für die achtzehnte Auflage des Kommentars konnte ein weiterer Autor
für die Kommentierung gewonnen werden. Mit Dr. Carsten Tegethoff tritt ein
zweiter Richter am Bundesverwaltungsgericht in das Autorenteam ein und übernimmt
in der Neuauflage zunächst die Bearbeitung des Verwaltungsvertragsrechts.
Auch er ist wie Dr. Peter Wysk, der bereits seit der Vorauflage dabei ist und nunmehr
neben dem Planfeststellungsrecht auch das förmliche Verwaltungsverfahren mit dem
UVP-Recht in § 63 bearbeitet, in der Fachöffentlichkeit kein Unbekannter. Mit
einer Vielzahl von Veröffentlichungen auf den Gebieten des allgemeinen Verwaltungsrechts
und des Verwaltungsverfahrensrechts ist er hervorragend ausgewiesen.
Danken möchte ich Heike Weyer, Emely Laing und Fabian Radziwill für vielfältige
Unterstützung insbesondere bei der Sichtung des Materials. Viele Anregungen,
nützliche Vorschläge und kritische Anmerkungen haben die Überarbeitung
wiederum sehr gefördert. Hierfür sei allen gedankt, die sich daran beteiligt haben.
Gerade auch Hinweise auf redaktionelle Ungenauigkeiten und Aktualisierungsbedarf
sind wertvoll und hilfreich, weil es nicht möglich ist, bei Neuauflagen
den gesamten Text mit gleicher Präzision kritisch durchzusehen. Die
interaktive Weiterentwicklung der Kommentierung nicht nur durch Auswertung
von Rechtsprechung und Literatur, sondern auch und gerade im regen Austausch
mit den Nutzern des Kommentars erleichtert den Autoren die stetige Verbesserung,
nicht zuletzt im Hinblick auf Aktualiserung und Praxisorientierung, die
eine immerwährende Aufgabe darstellen.